Redaktion: Man liegt nicht falsch, wenn man den SV Lessen als Pokal-Mannschaft bezeichnet. Nach dem zweifachen Ligapokalsieg in der zweiten Liga, dürfen wir Ihnen nun auch zum Ligapokalsieg in der ersten Liga gratulieren. Ist das Team in Pokalspielen besonders motiviert?

Manager des SV:Erst einmal vielen Dank für die Glückwünsche. Natürlich könnte man auf den Gedanken kommen, dass das Team insbesondere in den wichtigen Spielen ihre besten Möglichkeiten ausschöpft, doch in Sachen Vorbereitung und Motivation auf das nächste anstehende Spiel gibt es keinerlei Unterschiede. Wir sind immer hoch konzentriert bei der Arbeit. Natürlich freuen wir uns, dass es auch dieses Mal geklappt hat, den Community-Pokal nach Lessen zu holen und hoffen, auch nächstes Jahr wieder mit eingreifen zu können.

Auch in der Meisterschaftsrunde ist Ihnen ein Paukenschlag gelungen. Durch den Rückzug der Desperados konnte Ihr Team als Aufsteiger auf den vierten Platz vorrücken. Wie erklären sie die fantastische Aufholjagd, nachdem man nach der Hinrunde eher noch um den Abstieg bangen musste?

Wir hatten in der Hinrunde noch mit vielen Ausfällen und Formschwächen unserer Leistungsträger zu kämpfen und so fiel es uns schwer, ein Team zu formen, welches Potenzial hat, oben anzugreifen. Erst in der Winterpause im Trainingslager kam ein Großteil der Verletzten zurück und wir konnten mit weiteren Transfers unser Team Stück für Stück verstärken. Insbesondere unserer Abwehr ist es zu verdanken, dass wir nun dort oben stehen, denn damit sind wir Ligaspitze. Außerdem hatten wir vorne mit Ya Konan, Reus und Allagui die Spieler, die die wichtigen Tore gemacht haben.

Beigetragen für die tolle Rückserie hat sicherlich auch Abwehrmann Wollscheid. Für dessen Verpflichtung wurden sie bereits in höchsten Tönen gelohnt. Wie kam es zu dem Transfer?

Wir haben seine Qualitäten und seine Entwicklung schon länger beobachtet und dachten uns, dass er gut in unser System hinein passen würde. Zum Ende der Transferperiode gelang es uns dann, sich mit dem Verhandlungspartner auf einen Wechsel zu einigen und ihn für eine Million Euro an die Aue zu holen. Philipp war eigentlich vorerst als Perspektivspieler geplant; doch da uns Dante noch ein paar Spiele fehlte, musste er den Sprung ins kalte Wasser wagen. Er kam vom ersten Spiel an sehr gut zurecht und war schon nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Stammformation wegzudenken. Mit erfahreneren Spielern wie Castro, Geromel oder Bastians an seiner Seite konnte er sich rasch weiterentwickeln.

Ihr Engagement in der Liga ist deutlich zu spüren. Freuen Sie sich persönlich auf die Professionalisierung der Realsoccerleague?

Es gibt neue Möglichkeiten, die uns vorher in der Liga verwehrt blieben. Doch da wir international langsam den nächsten Schritt gehen müssen, um mithalten zu können, musste nun endlich weiter Richtung Zukunft geplant werden. Die einzigen Sorgen bleiben dabei immernoch, dass das Risiko einer zu starken Inflation Einzug hält und ein Massenbieten auf die Spieler beginnt, bei dem das Können als Manager ins Hintertreffen gerät. Ich bin gespannt, wie es sich durch die zusätzlich genehmigten Sponsorengelder entwickeln wird. Bei all den anderen Änderungen blicke ich frohen Mutes nach vorne.

Sie kennen den Aufsteiger FC Kaisersruhe bereits aus der vorletzten Spielzeit. Was können Sie uns über den Club sagen?

Damals wurde gerade unser Verein gegründet und wir hatten zur Hälfte der Hinrunde noch das Glück, in die Liga eintreten zu dürfen. Ich erinnere mich noch gut daran, dass der FC Kaisersruhe den Herbstmeistertitel mit seinen Hoffenheimer Jungs ergattern konnte. Es gab schon viele Tief- und Höhepunkte in diesem Verein, denn sie mussten in der noch relativ jungen Ligageschichte bereits zweimal den Schritt in die zweite Liga machen, doch gelang Ihnen bereits gleich in der nächsten Saison der Wiederaufsteig. Ich bin gespannt, wie sie sich in der nächsten Saison präsentieren werden und freue mich, eventuell in einem der Pokalspiele wieder auf einen altbekannten Gegner zu treffen.

Mit jeder Saison wuchs bisher die Endpunktzahl Ihrer Mannschaft. Worauf dürfen wir uns in der nächsten Saison freuen?

Wir sind selber noch etwas überrascht, wie schnell wir uns von der zweiten Liga hocharbeiten und uns auch gleich in der ersten Saison im Oberhaus etablieren konnten - zumal es unser angesetztes Ziel war, die Liga zu halten. Wir werden nun in der Sommerpause weiter hart an uns arbeiten und hoffen, damit unsere Fans in der kommenden Spielzeit wieder zum Jubeln zu bringen; zumal wir nun ja auch zum ersten Mal die Chance bekommen, in der ICL Europa League zu spielen!