Liebe Fußballfans,
es ist wieder soweit! Die nächste Ausgabe des "Experten-Talks" steht bereit.
Jeden Monat nimmt die Redaktion in Form eines Interviews einen Club aus der 1. Real Soccer League unter die Lupe. Dieses Mal informieren wir uns über den FC Memmingen 07, dessen Manager uns alles rund um Trainer, Pokal und internatioalem Wettbewerb verrät.
Redaktion: Herr Madlener, vor zwei Jahren Vizemeister und im letzten Jahr noch Vierter belegt der FC Memmingen 07 derzeit abgeschlagen den vorletzten Rang. Können Sie diesen Neagtiv-Trend begründen?
M. Madlener: Ich kann mir den negativen Trend selber nicht erklären. Vielleicht ist die Mannschaft nach den zwei sehr erfolgreichen Jahren für den FC Memmingen zu schnell zufrieden gewesen, aber das muss sich schnellst möglich ändern, und ich bin mir auch sicher, dass wir das schaffen werden. Wenn es so weitergeht ist für mich am Ende bloß wichtig, auf dem neunten Platz zu landen. Und wenn es ganz schlimm kommt, dann gehen wir halt ein Jahr in die Zweite Liga, was aber nicht eintreten wird.
Im Gegensatz zum Ligaalltag und dem Realsoccercup halten Sie im Ligapokal engen Anschluss zur Spitze. Wie kann man diese beiden Gesichter Ihres Teams begründen?
Für mich ist der Realsoccercup nicht wichtig, denn da haben wir immer schlecht ausgesehen. Im Ligapokal dagegen messen wir uns gegen unsere Liga-Konkurrenz. Das ist mir wichtiger und im Moment sieht es da ja auch ganz gut aus, das Viertelfinale zu erreichen. Und dann ist alles drin. Da können wir gleich gegen Dead Guys FC anfangen und unseren nächsten Sieg einfahren. Vielleicht unterschätzt unser Team die Teams der Zweiten Liga, was aber ein riesiger Fehler ist. Jedoch, wie gesagt, ist der Realsoccercup für uns nur ein Nebenschauplatz. Für uns zählt die Liga und der Ligapokal mehr als dieser Realsoccercup. Das werden andere Teams vielleicht anders sehen, aber das ist unsere Ansicht zu diesem Pokal.
Vor etwa zwei Wochen haben Sie sich zu dem Schritt entschieden, Ihren Trainer Uwe Rapolder zu beurlauben. Noch am selben Tag konnte man Thomas Doll als neuen "Retter" präsentieren.
Was hat Doll hier bereits bewirkt? Welche Eindrücke von seiner bisherigen Arbeit können Sie uns schildern?
Dieser Schritt war notwendig, da wir einen Rückschritt in der Mannschaft erkannt haben. Die Mannschaft stand total neben sich und Rapolder hat die Mannschaft einfach nicht mehr richtig einstellen können. Das war Fußball zum Abgewöhnen, einfach furchtbar anzusehen. Unter Thomas Doll sehen wir bereits die ersten Fortschritte in der Mannschaft und sind davon überzeugt, dass wir unsere Ziele erreichen werden. Wir haben Thomas Doll unser vollstes Vertrauen bis zum Saisonende gegeben. Dann muss man schauen, wie es weitergeht mit Herrn Doll.
Für einige Fans war nicht nur der Trainer Schuld an der Talfahrt des Clubs. Diese fordern schon jetzt lautstark Verstärkungen für das Team. Halten Sie denn Ihre Mannschaft für konkurrenzfähig genug?
Vielleicht haben wir bei dem einen oder anderen Transfer daneben gelegen, aber wie jetzt unsere Mannschft zusammengestellt ist, gibt es keine Ausreden mehr. Wir haben einen Marica, Obasi, Rakitic, einen Marin, Höwedes, um nur ein paar Namen zu nennen. An der Konkurrenzfähigeit liegt es also meines Erachtens nicht, dass wir nicht da stehen, wo wir uns stehen. Aber wir halten uns immer ein Auge offen für Verstärkungen, denn uns fehlen einfach die nötigen Punkte. Wer uns aber abschreibt, macht einen riesigen Fehler, denn der FCM kann kämpfen und die Spieler haben die Lage erkannt, in der sie sich jetzt befinden.
Mit dem ersten Spieltag der Champions-League Gruppenphase beginnt nun auch für den FC Memmingen der internationale Wettbewerb. Darf man hoffen, dass die Pleite zu Beginn nur ein Ausrutscher war?
Natürlich gefällt es uns nicht, dass wir die ersten beiden Spiele verloren haben, aber wir haben im Moment andere Probleme, als in der Europa League zu schauen, ob wir da ins Achtelfinale einziehen. Unser Hauptaugenmerk - so hart es für unsere Fans vielleicht klingen mag - liegt auf der Liga, aber wir werden die Spiele in der Gruppenphase sicher nicht kampflos bestreiten. Ich habe auch die Hoffnung, dass wir die Sensation schaffen können, uns für das Achtelfinale zu qualifizieren. Denn sicher ist: Der FC Memmingen 1907 gibt niemals auf, egal ob in der Liga oder auf europäischer Bühne, denn der FCM gehört nicht dort hin, wo wir im Moment stehen.
Am kommenden Spieltag steht im Liga-Pokal das Spitzenspiel zwischen Memmingen und dem Dead Guys FC an.
Könnte diese Partie zum Schlüsselspiel werden?
Dead Guys hat eine sehr starke Mannschaft, aber wir haben ja gezeigt, dass wir im Pokal sehr erfolgreich sein werden. So gehe ich davon aus, dass wir auch gegen den Dead Guys FC eine Chance haben, auch wenn es vielleicht im Moment nicht so danach aussieht. Wir werden aber um unsere Chance kämpfen und werden das Duell gegen Dead Guys für uns entscheiden, denn der FC Memmingen lebt noch!